Mit insgesamt 24 km ist die Etappe 19: Cochem – Treis-Karden eine der längsten auf dem gesamten Moselsteig. Und daher habe sie auch in zwei kleinere „Häppchen“ zerlegt: Die Kurztour Treis-Karden – Pommern mit gerade mal 6 km (siehe Artikel vom 23.03.2014) und heuer dann den Rest mit gut 19 km, diesmal von Cochem nach Pommern.
Bei frühlingshaftem Wetter eine tolle Wandertour, die auf der einen Seite recht fordernd ist, auf der anderen aber auch sehr viel Abwechslung bietet …
Allgemeines zur Tour / Anreise / Parken / ÖPNV
Eins vorweg: Auch wenn ich bereits im Vorfeld 6 km von der Gesamtetappe „abgeknapst“ habe – die hier beschriebene Tour Cochem – Pommern würde ich weiterhin als schwer einstufen: Grund sind die beiden doch recht anstrengenden Aufstiege in der ersten Hälfte der Strecke.
Insgesamt ist diese Wanderung ca. 19 km lang und ich habe dafür rund 4 3/4 Stunden benötigt. Bei etwas gemäßigter Gangart kann man aber auch gut eine Stunde mehr veranschlagen.
Da es sich um eine Streckenwanderung handelt und der Moselsteig in diesem Abschnitt nahezu perfekt an den ÖPNV angeschlossen ist, bin ich mit dem Wagen zum Endpunkt der Tour, dem Bahnhof im kleinen Moselörtchen Pommern gefahren. Den kannte ich ja schon von meinem ersten Besuch (für das Navigationsgerät: Bahnhofstraße 1, 56829 Pommern). Parken kann man direkt unterhalb an der B 49 auf einem Parkplatz vor dem Campingplatz und – besonders wichtig – kostenfrei und ohne Zeitbeschränkung.
Anschließend eine Ticket gelöst (aktuell – Stand: April 2014 – kostet die einfache Fahrt Pommern – Cochem 2,90 €) und auf den nächsten Zug gewartet. Diese verkehren auf der Moselschiene im Stundentakt (am besten im Vorfeld über Bahn.de informieren und die Anfahrt entsprechend timen; Link findet sich weiter unten in diesem Artikel). Die Fahrt selbst dauert nur wenige Minuten und dann ist man auch schon am Ausgangspunkt der Tour: Cochem.
Cochem – Sessellift – Pinnerberg
Vom Bahnhof Cochem folgt man der Ausschilderung der Zuwegung zum Carlfritz-Nicolay-Platz. An bzw. unterhalb der Moselbrücke stößt man dann auch schon auf den eigentlichen Moselsteig.
Durch das Alte Thorhaus geht es am Eingang zur Altstadt vorbei, unter der Eisenbahnstrecke hindurch in Richtung Talstation des Sessellifts. Optional (und vorausgesetzt, man ist nicht zu früh da) kann man hier den ersten Aufstieg der Wanderung elegant umgehen und sich bequem auf den Hausberg von Cochem transportieren lassen. Wer das plant, sollte vorher einen Blick auf die Website des Lifts riskieren (► Link).
Ich habe mich für die manuelle Variante entschieden (auch, weil der Sessellift noch nicht geöffnet war ): Rechts neben dem Gebäude der Talstation führt eine kleine Brücke über die Endert – und dann kennt der Weg nur noch eine Richtung: Aufwärts. Mal auf gewundenen Pfaden, mal über Treppenstufe gewinnt man so Meter für Meter an Höhe. Und auch der Ausblick auf Cochem, die Mosel und die Reichsburg wird von mal zu mal besser.
Zur Belohnung lockt das erste Zwischenziel dieser Wanderung: Das Pinnerkreuz, ein Aussichtspunkt auf einer Felsnase oberhalb von Cochem mit genialem Blick auf die Mosel & die Stadt.
Hier ein kurzes Video vom Aussichtspunkt:
Der harte Aufstieg hat sich also letztlich gelohnt .
Bergstation – Freizeitpark Klotten – Rabenlei
Nachdem man den Ausblick ausgiebig genossen hat, geht es – jetzt etwas mäßiger steil – weiter. Vorbei an der Bergstation der Sesselliftbahn nimmt man nun Kurs auf den Wild- und Freizeitpark Klotten (► Link).
Es geht nun leicht bergab, man passiert eine Schutzhütte, die schon mal einen schönen Blick auf das Moseltal bietet. Aber es lohnt sich, einige Meter weiter zu gehen und dann den kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Rabenlei zu nehmen.
Seitzkapelle – Klotten – Coraidelstein – Richeza-Platz
Von der Rabenlei geht es weiter zum Schwedenkreuz und direkt dahinter der Seitzkapelle:
Die Seitzkapelle besteht interessanterweise aus zwei Kapellen (siehe die Hinweistafel vor der Kapelle).
Die Kapelle hinter sich lassend bietet sich nach wenigen Metern der erste Blick auf die Ortschaft Klotten:
Vorbei am Friedenskreuz und den Kreuzweg geht es nun hinunter ins Tal. Schon am Ortseingang kann man einen ersten Blick auf die Burgruine Coraidelstein und die Nikolauskirche werfen. Beide prägen auf ihre Art die Silhouette von Klotten.
Durch Weinberge geht es – unterhalb von Coraidelstein – zum Richeza-Platz. Dieser erinnert an die Königin von Polen und bietet nebenbei auch einen schönen Blick auf das Moseltal.
Wenige Meter weiter lohnt der Blick auf die Moselschieferbank .
Auf einem schmalen Pfad geht es dann weiter in den Ort selbst, vorbei am Bahnhof und dem Moselschieferhaus (letzteres beherbergt auch die Touristeninformation des Orts) bis hinunter zum Moselufer.
Dortebachtal
Entlang der Mosel, neben der Bundesstraße und der Eisenbahnstrecke, geht es nun zum Eingang des Dortebachtals, einem kleinen Seitental der Mosel. Durch eine Eisenbahnunterführung taucht man hier in ein interessantes Naturschutzgebiet ein: Eines der trockensten und wärmsten Seitentäler der Mosel mit einer eigenen Vegetation und Tierwelt.
Entlang des Dortebachs geht es in dem immer enger werdenden Tal hin zum nächsten Highlight dieses Abschnitts: Dem Wasserfall.
Ab hier beginnt dann der zweite steile Anstieg zurück auf die Moselhöhen. Und auch dieser Aufstieg hat es in sich.
Annischerhof – Fellerbach – Kail
Am Annischerhof (einem Einsiedlerhof auf der Hochfläche) vorbei geht es nun über freie Fläche zum Fellerbachtal, den man überquert und anschließend Kurs auf die Ortschaft Kail nimmt.
Man durchquert den Ort und passiert dabei auch die Kirche von Kail.
Schilzergraben – Sonnenuhr Pommern
Kail bleibt zurück und man taucht in den Schilzergraben ein, der zunächst ein kleines Bachtal ist, sich aber nach und nach immer tiefer in den Stein eingräbt.
Ziemlich am Ende des Grabens geht es noch einmal bergauf und – wieder einmal – in die Weinberge – diesmal in die von Pommern. Und zum Schluss passiert man dann die Pommerner Sonnenuhr:
Nun geht es noch in den Ort hinein und an einer Kreuzung trennt man sich vom Moselsteig, um der Zuwegung zum Bahnhof Pommern zu folgen.
Fazit
Eine abwechslungsreiche Wanderung, die meiner Meinung nach die unterschiedlichen Fassetten der Mosel in einer einzigen Etappe vereint: Die Mosel selbst, Städte (= Cochem), kleine Ortschaften (= Klotten, Pommern), Burgen, Wald, Wiesen, Täler, usw.. Aber auch eine ganz schön anstrengende Wanderung. Von daher eine klare Empfehlung aber auch der Tipp, genügend Zeit einzuplanen.
Meine Tracks-Aufzeichnung
Als ausgewiesener Fan der Google Android App Meine Tracks (► Link) versuche ich, wo immer möglich, den Verlauf der Wanderung aufzuzeichnen und hier in Form einer Google® Maps-Karte darzustellen. So kann man sich schon im Voraus über den Streckenverlauf informieren und ggf. eigene Planungen darauf abstimmen.
Weiterführende Links
Wie immer gibt es auch zu dieser Strecke sehr viele Hinweise und weiterführende Hilfestellungen im Internet. Die für mich und meine Planung wichtigsten habe ich nachfolgend aufgeführt:
- Auch der Moselsteig hat sein eigenes Webportal: Über den ► Link erreicht man die Seite zur Etappe 19 (Cochem-Treis-Karden), und die hier beschriebene Wanderung ist ja ein Teil dieser Tour.
- Wie bei (fast) allen Wanderungen darf auch hier nicht der Verweis auf outdooractive.com nicht fehlen: Auch beim Moselsteig finden sich hier die bekannt guten Wegebeschreibungen mit Kartendarstellung und vielen Zusatzinformationen (►Link).
- Ist man auf diesem Teil des Moselsteigs unterwegs, kann man für den Transport vom Ziel zurück zum Start auf die Bahn setzen: In der Regel im Stundentakt in jede Richtung kommt man schnell und bequem zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Infos zu den Fahrzeiten findet man im Bahnportal (► Link) oder auf der Seite der Moseltalbahn (► Link).
Weitere Moselsteig-Etappen
Neben dem vorliegenden Artikel findet man zum Thema Moselsteig noch weitere Beiträge hier im Blog. Einfach dem ► Link zur Übersichtsseite Wandertouren folgen.