Neue Wandertoren haben ja immer einen besonderen Reiz. Und darum bin ich auch froh, dass sich außerhalb des Traumpfade-Landes hier immer wieder etwas tut. Zum Beispiel im Westerwald mit den Wäller Touren. Die Neuste, die Iserbachschleife, habe ich neulich in Angriff genommen …
Allgemeines zur Tour
Offiziell wird dieser Weg erst im Mai 2014 eröffnet. Aber keine Angst: Die Ausschilderung ist bereits jetzt vollständig und – wie es sich für einen zertifizierten Wanderweg gehört – nahezu perfekt.
Der Rundweg ist mit einer Gesamtlänge von 20,8 km und 850 Höhenmetern als „schwer“ eingestuft. Und mit einer Laufzeit von sieben Stunden. Eigentlich zu lang für die von mir geplante, kurze Runde bei durchwachsenem Herbstwetter. Aber zum Glück haben die Macher des Weges auch hieran gedacht: Die Iserbachschleife kann in zwei Etappen – einer Nord- und Südvariante – gelaufen werden.
Der Startpunkt der Wanderung befindet sich in dem kleinen Ort Anhausen. Der Parkplatz Nahe des Ortsausgangs (für das Navigationsgerät: 56584 Anhausen, Auf dem Löh) ist meiner Meinung nach zwar etwas klein (wenn hier mal top Wetter ist, könnte es eng werden). Aber erstens hatte ich kein Topwetter und offiziell ist der Weg ja auch noch nicht eröffnet.
Ich habe mich für die südliche Variante entschieden, die mit 12 km zu Buche schlägt. Der Weg gabelt sich dann an der Thalhauser Mühle und ist von dort mit gelben Hinweisschildern markiert.
Am Startpunkt informiert dann noch eine kleine Hinweistafel über den Streckenverlauf und man kann sich auch schon mit der Ausschilderung vertraut machen.
Gegen den Uhrzeigersinn geht es zunächst ein kurzes Stück durch den Ort Meinborn, um dann über freies Feld zu wandern und die Häuser hinter sich zu lassen.
Raureif auf dem Gras und den Blättern, bedeckter Himmel und Nebel – typisches Herbstwetter, wie es gemeldet war. Doch je länger man unterwegs ist, desto wärmer wird es einem. Arbeit erzeugt Wärme, wie es so schön heißt. Und wie bei allen Wanderungen im Herbst oder Winter sind die niedrigen Temperaturen (solange man sich bewegt) gar noch so störend.
Nach dem Feld taucht man in den nahen Wald ein und passiert einige Fischteiche, quert einen kleinen Bach und genießt einfach die Eindrücke, die der herbstliche Wald bietet.
Kirchenruine Hausenborn
Der Waldweg führt – an Fischteichen, die vom Steinebach gespeist werden – nun durch eine Tallandschaft, die fest im Griff des Herbstes ist.
Nach einiger Zeit lässt man den Steinebach hinter sich und der Weg führt bergan hin zum ersten Zwischenziel der Wäller Tour: Der Kirchenruine Hausenborn. Fast schon ein mystischer Ort, der sich da aus den Bäumen herausschält. Ohne Dach mit freiem Blick durch Tür und Fenster in den Himmel und die dahinterliegenden Bäume.
Super (und hier habe ich dann auch ein wenig Zeit verbracht).
Isenburg
Und historisch geht es weiter. Der Weg nimmt Kurs auf den Ort Isenburg. Langsam aber stetig geht es nun bergab Richtung Talsohle.
Auf einem kleinen aber steilen Bergrücken oberhalb des Ortes sieht man dann die Isenburg.
Hier lohnt sich dann – auch wenn es ein Abstecher vom eigentlichen Weg ist – der Aufstieg zu dem alten Gemäuer, um den Blick auf den darunterliegenden Ort zu genießen.
Bei der Rückkehr auf den Weg dann eine etwas unangenehme Überraschung: Niederschlag 0 % schließt wohl keinen Graupelregen ein:
War aber (zum Glück) nur ein kurzer Schauer.
Pfarrkirche St. Katharina und Stadttor
Die nächsten Highlights sind nur einen Steinwurf weit entfernt: Zum einen die Pfarrkirche St. Katharina und dann – direkt dahinter – ein altes Stadttor der mittelalterlichen Befestigungsanlage.
Mit dem Tor lässt man auch den Ort hinter sich zurück und es geht wieder bergauf.
Aussichtspunkte
Hat man den Höhenzug erreicht, kann man auf einer Rastbank kurz pausieren.
Einige Meter weiter warten dann zwei Abstecher auf den Wanderer: Der Isenbachtalblick und der Iserburgblick. Jeweils einige Meter vom eigentlichen Hauptweg entfernt. Zumindest den ersten “Blick” habe mich mir angeschaut:
Ein kurzer Abstecher lohnt sich also.
Thalhauser Mühle
Nun geht es zur Thalhauser Mühle. Hier gabelt sich der Weg und für mich ging es ab jetzt wieder direkt über die “Abkürzung” in Richtung Anhausen.
Fazit
Ein interessanter, neuer Wanderweg, bei dem mir besonders die Kirchenruine gefallen hat. Und es ist von allem etwas dabei: Feldpassagen, Wald, Berge, Täler, Wasserläufe und historische Bauwerke. Und da wird man neugierig auf die zweite Hälfte des Wanderwegs, die Nordvariante.
Meine Tracks-Aufzeichnung
Als ausgewiesener Fan der Google Android App Meine Tracks (Link) versuche ich, wo immer möglich, den Verlauf der Wanderung aufzuzeichnen und hier in Form einer Google® Maps-Karte darzustellen. So kann man sich schon im Voraus über den Streckenverlauf informieren und ggf. eigene Planungen darauf abstimmen.
Weiterführende Links
Wie immer gibt es auch zu dieser Strecke sehr viele Hinweise und weiterführende Hilfestellungen im Internet. Die für mich und meine Planung wichtigsten habe ich nachfolgend aufgeführt:
- Da wäre zunächst die Seite des Westerwald Tourismus-Service (► Link), die einen allgemeinen Überblick über die Wäller Touren bietet.
- Natürlich ist auch bei Outdooractive.com (► Link) eine super Übersicht mit Streckenbeschreibung und Karte verfügbar. Kann ich nur immer wieder empfehlen
.
- Der Weg hat sogar eine eigene Website – die Iserbachschleife (► Link). Hier findet man vor allem Informationen zu den Sehenswürdigkeiten auf dem Wanderweg.
- Und – last but not least – man sollte auch noch einen Blick auf die Seite Rengsdorfer Land werfen (► Link). Hier finden sich beispielsweise auch Hinweise zu Streckensperrungen.
Weitere Wäller Touren
Neben dem vorliegenden Artikel findet man zum Thema Wäller Touren noch weitere Beiträge hier im Blog. Einfach dem ► Link zur Übersichtsseite Wandertouren folgen.